Hintergrund und Dissertationsprojekte

11 Universitäten und 13 Pädagogische Hochschulen konzipierten kooperative Doktoratsprogramme im Bereich Bildungsforschung, und bewarben sich um eine Finanzierung von jeweils bis zu 1,15 Mio. Euro im Zuge der Förderlinie Bildungsinnovation braucht Bildungsforschung.

Insgesamt sind 39 Anträge eingelangt. Neun Konsortien wurden schlussendlich ausgewählt; „Bausteine der Resilienz“ ist eines davon. Für die Laufzeit von drei Jahren stellt das BMBWF für unser Projekt mit insgesamt 6 Promotionsstellen über 1 Mio. Euro zur Verfügung:

Schulisch-strukturelle und soziale Wirkfaktoren zur Erhöhung der Resilienz bei Kindern am Übergang vom Kindergarten in die Primarstufe mit Fokus auf die Primarstufe

Pauline Schaffer (PH Salzburg)

Unterricht, der stark macht. Unterstützende und ermutigende Unterrichtspraktiken aus Sicht von Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe 1

Bernadette Famler (Private PH der Diözese Linz)

Unterstützung der Resilienz von Schüler:innen in der Sekundarstufe durch eine vertrauensvollen Mentoring-Beziehung .

Isabell Budzynski (Universität Salzburg)

Resiliente Schulen: Organisationale und soziale Wirkfaktoren für Resilienz am Ende der Sekundarstufe bzw. beim Übergang zu berufsvorbereitenden oder weiterführenden Schulen

Erika Thuminger-Fellner (PH Salzburg)

Wirksamkeit von Resilienztrainings nachhaltig verankern: Peergruppe und Lehrpersonen als „Booster”

Michaela Bühler (Universität Salzburg)

Soziale Ressourcen und individuelle Wirkfaktoren von Resilienz in der herausfordernden Übergangsphase zum Studiumsbeginn .

Anna Schreiner (Universität Salzburg)

Forschungskontext und Ziele

Eine nachhaltige Entwicklung unserer Gesellschaft und die adaptive Bewältigung von Krisen beruht auf Individuen, die sich als selbstwirksam erleben, eigenverantwortlich handeln und durch vertrauensvolle Beziehungen mit anderen gelernt haben, selbstreflexiv und partizipativ ihre Stärken einzubringen. Bildungseinrichtungen sind damit beauftragt, die jüngere Generation mit den notwendigen Ressourcen auszustatten, die eine erfolgreiche Bewältigung von Krisen ermöglichen.

Forschung zeigt, dass ein Zusammenspiel von psychischen, sozialen und strukturellen Ressourcen eine wichtige Voraussetzung für Resilienz ist. Um diese zu fördern und in den schulischen Alltag zu integrieren braucht es einen interdisziplinären Rahmen und einander ergänzende Forschung. Das Doktoratsprogramm ermöglicht individuelle, fachlich begründete Schwerpunktsetzungen nach Resilienzressourcen, gleichzeitig steht eine Synthese mit den anderen Dissertationen in methodischer und inhaltlicher Hinsicht im Mittelpunkt.

Ziel ist es, das Zusammenspiel der genannten Ressourcen (stärker als bisher in der Resilienzforschung) als kohärentes Ganzes zu betrachten und durch verschiedene methodische Zugänge ineinandergreifende Bausteine zur Resilienzförderung zu entwickeln. Dabei sollen tragfähige, langfristige und praxistaugliche Konzepte für unterschiedliche Bildungskontexte und Lebensphasen mit einem Blick auf Übergangsphasen entstehen.

Gemeinsames Arbeitsmodell

Psychische, soziale und strukturelle Ressourcen beeinflussen die Resilienz, die als vermittelnde Variable zwischen belastenden Lebenssituationen, Herausforderungen oder persönlichen Rückschlägen – und deren erfolgreicher Bewältigung steht. Eine erfolgreiche Lebensbewältigung im Sinne einer positiven Selbstidentität und der Entfaltung persönlicher Potenziale, psychischer Gesundheit und Wohlbefinden, Schul- oder Studienerfolg ist das Ergebnis von Resilienzprozessen. Dabei ist davon auszugehen, dass sowohl die Art, das Ausmaß und das Erleben von Belastungen und damit auch die Möglichkeiten, adaptiv damit umzugehen, für bestimmte Risikogruppen (aufgrund sozialer Ungleichheiten, struktureller Benachteiligungen oder individueller Dispositionen) unterschiedlich ausfallen.

KickOff-Veranstaltung zum Aufbaumodul „Research Community“ der Innovationsstiftung für Bildung am 21. September 2023 (Gruppenbild aller teilnehmenden Konsortienvertreter:innen) Quelle: OeAD

Konsortiumsmitglieder

Projektleitung und -koordination:

  • Univ.-Prof. Dr. Eva Jonas (PLUS, Sozialpsychologie, Dekanin NLW)
  • PD Dr. Maria Tulis-Oswald (PLUS, Bildungspsychologie)

Univ.-Prof. Dr. Jens Blechert (PLUS, Gesundheitspsychologie)

Dr. Eline Leen-Thomele (PLUS, Bildungspsychologie)

HProf. Mag. Dr. Wolfgang Plaute (PH Salzburg, Inklusion und Sonderpädagogik, Vizerektor für Forschung und Entwicklung)

HProf. Mag. Dr. Nicola Sommer (PH Salzburg, Institut für Bildungswissenschaften)

Prof. Mag. Dr. Verena Hawelka (PH Salzburg, Inst. für Bildungswiss., Inklusionspädagogik)

HProf. Mag. Dr. Bernadette Hörmann (PH DL, Institut für Forschung und Entwicklung)

In Bildungsräumen gibt es so viele Potential, das noch entdeckt werden kann. Gerade an den Übergängen in individuellen Lebensverläufen stehen Kinder und junge Erwachsene oft vor Unsicherheiten in Bezug darauf, wer sie sind und wo ihr Platz in der Welt sein könnte. Soziale und strukturelle Ressourcen können Weichenstellungen zur Stärkung des Selbst und des Gemeinwohls ermöglichen und dadurch die Zukunft von uns allen prägen

Univ.-Prof. Dr. Eva Jonas

Paris Lodron Universität Salzburg